Das Geschichtsverständnis von Frau C. und die Glaubwürdigkeit des Westens

Der Vergleich Putins mit Hitler -Hillary Clinton hat die ganz große Keule rausgeholt. Oder ist das bereits einsetzende Senilität? Das der Beifall ausgerechnet von McCain kommt, sollte ihr dabei schwer zu denken geben.

Die Welt steht vor einem schwer lösbaren Problem. Das klingt pathetisch, ist aber wohl so. Der Konflikt auf der Krim kann nur mit Russland gelöst werden. Wer dies ignoriert, ist schlicht nicht von dieser Welt. Und Frau Clinton hat keine bessere Idee, als Wahlkampf zu machen. Anders kann man ihren historisch (freundlich ausgedrückt) zweifelhaften Vergleich Putins mit Hitler nicht werten. Oder sie hat wirklich etwas nicht verstanden? Wohl kaum, denn sie ist diesbezüglich in der Vergangenheit nicht negativ aufgefallen. Also doch Wahlkampf, zu einem Zeitpunkt, der ungeeigneter kaum sein könnte. Wenn man denn einer konstruktiven Lösung des Konflikts interessiert ist.

Das Problem ist, dass der Westen (hier meine ich die USA und die EU) eben nicht gewillt ist, den Konflikt mit Russland zu lösen. Statt dessen alte Muster: drohen, eskalieren, Sanktionen verhängen, die sinn- und wirkungslos sind, die Fronten aber noch mehr verhärten. Wie kann man so verblendet sein, zu glauben, gewinnen zu können? Man soll keine Drohung aussprechen, die man nicht wahr machen kann. Was wollen die USA (Europa wird am Ende wohl nicht gefragt werden)? Einen Militärschlag gegen Russland? Man kann nur hoffen, dass die kranken Hirne, die es zweifellos gibt, nicht entscheidend sind. In der gegenwärtigen Situation hat Putin überhaupt keine Veranlassung einzulenken. Er sieht sich im Recht, genauso wie sich die USA in Vietnam, in Grenada, im Irak, in Afghanistan im Recht gesehen haben. Warum sollte er auf eine Politik verzichten, die für Amerika uf der anderen Seite selbstverständlich ist? Interessengebiete abstecken und unter Kontrolle bringen mit der Begründung tatsächlicher, eingebildeter oder erfundener Bedrohungen – Szenarien des überwunden geglaubten Kalten Krieges. Das  russische Vorgehen in der Ukraine ist verwerflich- moralisch, juristisch, völkerrechtlich. Aber der Westen (und hier besonders die USA) hat auf Grund seiner  Vergangenheit ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn man sich hier auf einen moralischen Sockel stellt, auch wenn es im Falle der Ukraine tausendmal gerechtfertigt wäre.

Umso mehr kann es nur den einen Weg geben- den Kalten Krieg endlich zu beenden und die andere Seite als Partner zu respektieren und nicht als Feind. Nur dann kann man auch Forderungen stellen. Alles andere wäre mittelfristig für die Menschen in der Ukraine und in Russland (ja, auch da leben welche), ein Verhängnis. Zumal es die USA historisch gesehen schon einmal vorgemacht haben- mit der Einbindung Westdeutschland nach dem Krieg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert