Dresden lebt – weltoffen und tolerant

Kaum ist die Demonstration vorbei, schon geht das kleinliche Gezerre um die Teilnehmerzahlen los. Waren es 35.000, wie offiziell angegeben? Waren es doch nicht so viele, weil man ganz genau weiß, dass auf den Dresdner Neumarkt gar nicht so viele Menschen passen? Diese Spekulationen sind einfach nur kleingeistig. Wir waren viele! Der Dresdner Neumarkt war voll von Menschen, die für ein weltoffenes, tolerantes Dresden stehen. Es war überwältigend, großartig, beeindruckend! Es war ein Zeichen! Dresden ist eben nicht das zurückgebliebene Provinznest, in dem überwiegend braune Banausen und ihre Lemminge leben. Es gibt Hoffnung, dass die Herausforderungen der Zukunft gelöst werden können. Wenn wir am letzten Sonnabend für Toleranz und Weltoffenheit demonstriert haben, dann heißt dies ja im Umkehrschluss nicht, dass wir sämtliche Probleme ignorieren, die durch weltweite Flüchtlingsströme und Zuwanderung entstehen. Es geht auch darum, dass wir, denen uns im Augenblick sehr gut geht, unsere Menschenwürde bewahren. Menschenwürdig ist es jedenfalls nicht, Hilfe suchende Menschen nur auf Grund ihrer Religion abzulehnen. Und dabei nebulös vom Schutz des christlich-jüdischen Abendlandes zu schwurbeln. Das ist nichts anderes als verdeckter Futterneid. Wir müssen uns wehren gegen die, die im Namen ihrer Religion Verbrechen begehen, nicht gegen die Religion an sich. Dafür haben wir Gesetze, dafür haben wir eine Exekutive. Niemand hat nach den Taten eines Breivik das Christentum unter Generalverdacht gestellt.

Nur wenn unsere Zivilgesellschaft funktioniert, wenn wir Probleme offen ansprechen, sind wir in der Lage, Zuwanderungsprobleme zu lösen. Sei es dass, sich Menschen hier wirklich integrieren, sei es, dass sie vorübergehend Schutz finden. Um es mal ganz einfach auszudrücken: Die Flüchtlinge kommen sowieso. Dazu ist viel zu viel los in vielen Teilen der Welt. Abschottung und dumpfe Ressentiments helfen uns auf Dauer nicht. Zuwanderung wird uns, unsere Gesellschaft, vor enorme Probleme stellen. Aber diese sind lösbar. Untergehen werden wir davon nicht. Dies zu zeigen war das Anliegen der Demonstration am Sonnabend. Meines jedenfalls…

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